Mit einer Krebs-Diagnose konfrontiert zu werden ist nicht einfach. Im Allgemeinen ist Brustkrebs meistens sporadisch, sodass, wenn nur ein Mitglied der Familie betroffen ist, und diese Person älter als 50 Jahre alt ist, es unwahrscheinlich ist, dass die Ursache erblich ist. In der Tat haben nur 5 bis 10% der Krebserkrankungen erbliche Herkunft.

Wir haben alle Angelina Jolies Entscheidung im Kopf, sich einer doppelten präventiven Mastektomie zu unterziehen. Das heißt aber nicht, dass wir eine so drastische Entscheidung treffen müssen, da ein solcher Eingriff nur empfohlen wird, wenn das Risiko sehr hoch ist, wie tatsächlich es der Fall ist, wenn eine Mutation gewisser Gene vorhanden ist: BRCA1 und BRCA2.

Diese Gene hemmen bösartige Tumoren, wenn sie aber verändert sind, führen sie ihre Funktion nicht richtig aus, was das Risiko erhöht, die Krankheit zu entwickeln. Das Kürzel BRCA rührt vom englischen Begriff für Brustkrebs (breast cancer) her und die Mutation dieser Gene erhöht das Risiko Brust- oder Eierstockkrebs zu erleiden.

Falls Sie Zweifel haben, suchen Sie zunächst Ihren/e Gynäkologen/in auf. In unserem Zentrum verfügen wir über eine Abteilung für Onkologisches Risiko, die die Familienvorgeschichte bewertet und, wenn notwendig, empfiehlt sich einem genetischen Test zu unterziehen.

Heutzutage, gibt es viele Tests, die es erlauben mit großer Präzision das Risiko individuell zu bestimmen, sowie spezifische Behandlungsrichtlinien zur Prävention, Kontrolle und Frühdiagnose aufzustellen, die unterschiedlich sein werden, abhängig davon, ob wir Träger der Mutation sind oder nicht.

Welche Kontroll- und Präventionsmaßnahmen sind empfehlenswert?
Man empfiehlt eine gesunde Lebensweise zu führen und das Rauchen zu vermeiden. Wenn Sie Träger einer Mutation in den Genen BRCA1 oder BRCA2 sind (oder in anderen Genen, die auch mit Krebserkrankung verknüpft sind), sollten Sie eine spezifische und häufigere Kontroll-Überwachung durchführen, die individuell in der Abteilung für Onkologisches Risiko festgelegt wird.

In welchen Fällen wird Chirurgie empfohlen?
Chirurgie ist, laut der Sociedad Española de Oncología Médica (SEOM) (Spanische Gesellschaft für Onkologische Medizin) die effektivste Strategie, um das Brustkrebs- und Eierstockkrebs-Risiko in Trägerinnen einer Mutation in den BRCA oder den anderen Genen zu senken, man sollte jedoch jeden einzelnen Fall individuell bewerten.