Oft, sei es aus Unerfahrenheit oder aus übermäßigem Vertrauen, machen wir Kommentare oder stellen unbequeme Fragen ohne uns dessen bewusst zu sein. In diesem Post haben wir einige solcher Kommentare, die wir vermeiden sollten, zusammengestellt.

Und? Wie läuft die Behandlung? Man sollte niemals dieses Thema als erster ansprechen und noch weniger in Familientreffen oder vor anderen Personen. Wenn die Betroffenen mit Ihnen darüber sprechen wollen oder Ihnen etwas davon erzählen möchten, werden sie es schon machen, aber es sind sie selber, die das Thema ansprechen und auch den Moment auswählen sollen.

Wie lange versucht ihr es schon? Kommen Sie nicht einmal auf die Idee. Die Mehrheit derer, die auf Reproduktionsmedizinische Behandlungen zurückgreifen haben eine schwierige Entscheidungsphase hinter sich. Wenn sich dann die Dauer der Behandlung verlängert, kann das Angstzustände und Beklemmungsgefühle hervorrufen. Außerdem ist diese Angabe an sich keineswegs entscheidend, da nur die Ärzte oder die Betroffenen selbst entscheiden können, ob es viel oder wenig Zeit ist.

Und, habt Ihr nicht ans Adoptieren gedacht? Wahrscheinlich haben die Betroffenen diese Möglichkeit schon in Betracht gezogen, und wenn sie sich nicht dafür entschieden haben, hat das ganz sicher ernsthafte Gründe, über welche sie keine Rechenschaft abgeben müssen. Zudem können es auch im Paar selbst Meinungsunterschiede geben. Dieses Thema anzusprechen wird wahrscheinlich nur die Zweifel und die Spannung im Paarleben vertiefen.

Entspann Dich und dann wirst Du schon sehen! Das ist der typische Satz, der zum Ermuntern gedacht ist, aber nichts bringt. Nicht alle können es schaffen. Wenn Sie tatsächlich wollen, dass sich das betroffene Paar entspannt, dann denken Sie an Aktivitäten, die das bewirken könnten und schlagen Sie diese vor.

Und wenn Ihr es nicht schafft, dann habt ihr eben ein ruhigeres Leben, ist ja nicht so schlimm. Es ist aber schon schlimm. Jeder Verlust oder Verzicht bringt eine Trauer mit sich. Diesen Schmerz nicht anerkennen oder versuchen, diese innigen Wünsche zu verharmlosen kann dazu führen, dass sich das betroffene Paar schlecht oder unverstanden fühlen.

Schlage nicht vor, dass sie Dein Baby in den Arm nehmen. Wenn Sie Kinder haben und Sie in einem Familientreffen oder mit Arbeitskollegen sind, schlagen Sie nicht vor, dass die Betroffenen Ihr Kind in den Arm nehmen. Sie sollen es von sich aus wollen und danach fragen oder es spontan machen, wenn sie es wollen.

Mit Thor habt Ihr doch schon genug! Wenn das betroffene Paar einen Hund oder andere Maskottchen hat, scherzen Sie nicht mit der Vorstellung diese wären ja schon „ihre Babys”. Es ist ein sehr sensibles Thema, und auch wenn sie lachen und mitscherzen, kann es sein, dass es ihnen nicht gut tut.