Der Transfer von nur einem Embryo kann den Risiken einer Mehrfachschwangerschaft vorbeugen

Auf natürlichem Wege handelt es sich bei 1 von 85-90 Geburten um eine spontane Mehrfachschwangerschaft. In den letzten Jahren gab es in den Industrieländern jedoch einen Anstieg der Mehrfachschwangerschaften, was zum Großteil auf Behandlungen der assistierten Reproduktion zurückzuführen ist.

Die meisten glauben, dass man dieses Risiko eingehen muss, denn je mehr Embryonen transferiert werden, umso wahrscheinlicher ist es, eine Schwangerschaft zu erzielen. Dies ist jedoch nicht immer so.

Zum einen kommt es häufiger vor, dass es bei der Mutter zu Anämie oder Bluthochdruck kommt, was zu Präeklampsie führen kann. Dies ist eine Erkrankung, die ihre Gesundheit gefährden kann. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für eine Fehlbildung, Fehlgeburt oder Totgeburt und auch die Frühgeburtenrate liegt sehr hoch. Zum anderen ist das Risiko für eine Plazentainsuffizienz, Wachstumsverzögerung des Fötus und Blutungen nach der Entbindung höher. Auch ein Kaiserschnitt ist häufiger erforderlich.

Aus diesem Grund werden in vielen Ländern unterschiedliche Vorkehrungen getroffen, um gemäß den Empfehlungen der wissenschaftlichen Gesellschaften etwa Stimulationsbehandlungen der Eierstöcke schonender durchzuführen und die Anzahl der Embryonen, die in den FIV-/ICSI-Zyklen transferiert werden, zu beschränken. Bei den Behandlungen mit Eizellenspende wurde dieses Problem bislang weniger diskutiert.

Die gute Nachricht ist, dass es sich bei den Eizellenspenderinnen um junge Frauen handelt und sich der Embryo im Allgemeinen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit beim ersten Versuch bei der Empfängerin einnistet und es zu einer Schwangerschaft kommt. „Bei der Behandlung mit Eizellenspende liegen die Schwangerschaftsraten beim Transfer von einem einzigen Embryo praktisch genauso hoch wie mit zwei Embryonen”, erklärt Dr. Elisabet Clua, Leiterin des Eizellenspende-Programms von Dexeus Mujer.