Wenn Sie schwanger werden möchten und eine Befruchtung durch Samenspende benötigen, wird es Sie sicher interessieren, wie der Spender ausgewählt wird, und was Sie über ihn wissen können. In Europa existieren Samenbanken, auf die man online zugreifen kann, um den Spender auszuwählen. Einige Frauen bestellen direkt eine Probe, um die Befruchtung selbstständig zu Hause durchzuführen.

Bei Online-Banken kann die Spende anonym oder nicht anonym sein. In Spanien sind die Spenden jedoch per Gesetz anonym. Außerdem ist bei einer Insemination zu Hause keine ausreichende Hygienekontrolle gewährleistet. Man kann auch nicht überprüfen, ob der Samen unter den richtigen Bedingungen behandelt wird.

Wenn man das selbst in die Hand nimmt, kann man auch nicht wissen, ob es Probleme mit der genetischen Eignung gibt, es sei denn, wir haben einen speziellen Test durchführen lassen, und die Bank hat dies berücksichtigt. Die Erfolgsquoten bei häuslichen Inseminationen sind auch deutlich geringer. Dies soll Sie aber nicht entmutigen. Die beste Option ist, sich in die Hände eines Spezialisten zu begeben. Nur so wird es sichergestellt, dass der Prozess richtig durchgeführt wird, und dass die Erfolgschancen hoch sind.

In diesem Post beantwortet Marta Ballester, Leiterin des Labors für Andrologie bei Dexeus Mujer, einige Fragen zum Thema.

Samenspende ist die einzige Option bei alleinstehenden Frauen oder Frauenpaare. Aber in welchen Fällen wird sie empfohlen, wenn man einen männlichen Partner hat?

Wenn der Samen von schlechter Qualität ist oder sich keine Spermien im Ejakulat oder in der Hodenbiopsie befinden (Azoospermie). Es gibt auch andere Indikationen, wie z. B. das Scheitern mehrere IVF Behandlungen oder wenn Ihr Partner Träger einer genetischen Krankheit ist, deren Übertragung nicht durch die Genetische Präimplantationsdiagnostik (PID) vermieden werden kann. Die PID ist eine Methode, die es ermöglicht, die Embryonen zu analysieren, damit nur diejenigen ausgewählt werden, die keine Anomalien tragen.

Welche Voraussetzungen muss der Spender erfüllen?

Er muss zwischen 18 und 45 Jahre alt sein (dies kann von Land zu Land unterschiedlich sein). Er soll sowohl körperlich als auch psychisch gesund sein, und keine genetischen oder infektiösen Erbkrankheiten haben, die auf die zukünftigen Kinder übertragen werden können. Es ist auch wichtig, die medizinische Familienvorgeschichte des Spenders zu kennen, damit die Samenbanken eine korrekte Auswahl treffen können.

Was wird bei den Spendern untersucht?

Die Spender werden körperlichen und psychologischen Untersuchungen sowie einer Studie über ihre persönliche und familiäre Geschichte unterzogen. Die Samenqualität wird auch überprüft. Auch wichtig ist eine allgemeine Blutuntersuchung, um den allgemeinen Zustand zu beurteilen und die Blutgruppe zu bestimmen. Eine serologische Analyse und ein Urintest sind zum Nachweis möglicher Geschlechtskrankheiten (Hepatitis, HIV, Syphilis usw.) notwendig. Bei der genetischen Untersuchung wird ein Karyotyp dargestellt, um festzustellen, ob die Anzahl und Struktur der Chromosomen korrekt sind. Außerdem verlangen wir in unserem Zentrum von der Bank, dass die Spender einen Anlageträgertest für eine Reihe von rezessiven Krankheiten bekommen haben. Dies wird ermöglichen, eine geeignete Spenderauswahl zu treffen, wobei nicht nur die körperlichen Aspekte, sondern auch die genetische Eignung berücksichtigt wird. So wird das Risiko minimiert, dass dem Kind eine Erbkrankheit übertragen wird.

Wie wird der richtige Spender ausgewählt?

Unser Zentrum arbeitet mit externen Samenbanken, die den Spender auswählt. Die Angaben der Empfängerin über immunologische und phänotypische Ähnlichkeit (körperliche Merkmale: ethnische Zugehörigkeit, Haarfarbe, Augenfarbe, Größe, Körpermasseindex) werden berücksichtigt.

Was darf man über den Spender wissen?

In Spanien schreibt das Gesetz vor, dass die Samenspende anonym sein muss und daher die Identität des Spenders. Man darf jedoch einige Informationen über die Merkmale erhalten, die bei der Auswahl berücksichtigt werden. Auch der Spezialist, der den Spender auswählt, kennt seine Identität nicht. Das Gesetz erlaubt es nur ausnahmsweise, „in Situationen, in denen das Leben oder die Gesundheit des Kindes gefährdet ist, sofern dies zur Abwendung der Gefahr unerlässlich ist“, und auch in diesem Fall wird es nur auf den medizinischen Bereich beschränkt.

Darf der Spender wissen, wie viele Kinder dank seiner Spende geboren wurden?

Nach geltendem Recht dürfen in Spanien nicht mehr als sechs Kinder aus den Keimzellen desselben Spenders geboren werden. Die Spender müssen daher bei jeder Spende angeben, ob sie bereits früher gespendet haben, die Bedingungen für diese Spenden und den Zeitpunkt und das Zentrum. Es wurde sogar ein offizielles Register eingerichtet, um diese Informationen zu überprüfen. Das Gesetz legt auch fest, dass die Kinder das Recht haben, allgemeine Informationen über den Spendern zu erhalten, die deren Identität nicht beinhalten.

Welche Vorteile hat es, sich in einem medizinischen Zentrum behandeln zu lassen?

Erstens haben Sie die Garantie, dass die Behandlung unter ärztlicher Aufsicht und unter angemessenen hygienischen Bedingungen durchgeführt wird —wenn das Zentrum zugelassen ist— und dass der Samen in einwandfreiem Zustand ist und den Qualitätsanforderungen entspricht.  Zudem gibt es eine gründliche Kontrolle über den gesamten Prozess, falls Unregelmäßigkeiten auftauchen. Das sorgt für Ihr Sicherheitsgefühl und Vertrauen.  Außerdem existiert ein offizielles nationales Register, das eine verstärkte Kontrolle der Spenden und der daraus geborenen Kinder ermöglicht.

Wenn ich ein weiteres Kind von demselben Spender haben möchte, könnte ich es anfragen?

Die Samenproben dürfen nicht reserviert werden. Die Spender dürfen zwar mehrfach spenden, aber man kann nicht im Voraus bestimmen, für wen sie verwendet werden.

Empfanden Sie diese Informationen als nützlich? In unserem Zentrum werden keine Samenspenden gesammelt, sondern sie werden bei zugelassenen Samenbanken bestellt. Wenn Sie weitere Informationen zu diesem Thema erhalten möchten oder wenn Sie Fragen haben, können Sie uns über unsere Webseite kontaktieren oder einen Kommentar schreiben.